Dem Schmerze hingegeben, ohne Speise liegt Sie da, verzehrt in Tränen sich die ganze Zeit, seitdem sie weiß, verraten sei sie vom Gemahl.
24-25, übers. von Johann A. Hartung, hrsg. von Karl-Maria Guth, Berlin 2013.
Medeas Klage
Euripides, Medea
Medea, die schöne Königstochter aus dem fernen Kolchis, ist am Boden zerstört. Ihre große Liebe, der Held Jason, hat sie verlassen. Kaum vorstellbar ist ihre grausame Rache: Am Ende wird sie ihre eigenen Kinder töten.
Furchterregende Magierin, wahnsinnige Liebende und mächtige Frau in gesellschaftlichen Zwängen: Medea hat viele Gesichter. Bis heute ist sie die vielleicht eindrücklichste Frauenfigur der antiken griechischen Mythologie.
Die Ausstellung „Medeas Liebe“ im Liebieghaus erzählt den Mythos um Medea und Jason: Die Geschichte einer verhängnisvollen Liebe, voller Abenteuer, Helden und Verräter. Namhafte Darstellungen aus der Kunst der Antike lassen die Geschehnisse anschaulich werden: Von der gefährlichen Schiffsexpedition des Jason und der Argonauten, der Jagd nach dem goldenen Vlies, bis zu den mörderischen Taten der Liebenden. Nicht zuletzt die beeindruckenden, jahrtausendealten Goldobjekte und Schmuckstücke aus Medeas Heimat, dem heutigen Georgien, untermalen die uralte Erzählung.